Die Grotten des Catull - Ausflug in die Römerzeit


Grotten des Catull

Eine der wichtigsten Überreste aus der römischen Kaiserzeit befinden sich in unmittelbarer Nähe des Zentrums von Sirmione. Die so genannten "Grotten des Catull" liegen auf einem großen Areal am nördlichen Ende der Landzunge und sind umgeben von malerischen kleinen Olivengärten.

Die Mauern und Grundrisse sind stellenweise noch gut erhalten

Die Mauern und Grundrisse des ehemals prächtigen Herrensitzes sind stellenweise noch gut erhalten, so dass sich der Besucher ein plastisches Bild vom damaligen Leben am Lago di Garda machen kann. Sirmione gehört zu den meist besuchten Städtchen am Gardasee. Kein Wunder - überall hat man eine phantastische Sicht auf den See, die Berge und auf die sich die Ufer entlangziehenden schmucken Villen.

Die Altstadt lädt zum Shoppen und zum Sightseeing ein. In einem Café auf einem der malerischen Plätze lässt es sich zur Mittagshitze gut aushalten. Nach einer willkommenen Erfrischung wartet dann in den kühleren Nachmittagsstunden ein besonderes Highlight: die berühmten "Grotte di Catullo".

Grotten des Catull - Informationen

Piazzale Orti Manara 4
25019 Sirmione (BR)

Grotten des Catull - Öffnungszeiten

Werktags (Montag geschlossen): von 08:30 - 19:30 Uhr im Zeitraum April bis Oktober (ansonsten bis 17:00 Uhr)

Sonntag/Feiertag:
von 09:30 - 18:30 Uhr im Zeitraum April bis Oktober (ansonsten 08:30 bis 14:00 Uhr)

Grotten des Catull  Standort

Zu den Grotten des Catull

Vom nördlichen Ortsrand gelangt man zu Fuß über die Via Guiseppe Piana nach 100 Metern und einer leichten Rechtskurve in die Via Catullo Caio Valerio, die nach weiteren 300 Metern, idyllisch gelegenen und weinbewachsenen kleinen Villen und romantischen Gärtchen in die Piazzale Orti Manara mündet. Hier beginnt das Gelände des früheren Landsitzes.

Die Legende besagt, dass er einmal dem namensgebenden römischen Dichter Catull gehört haben soll. Neueste archäologische und historisch wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen jedoch dagegen. Trotzdem hält sich die romantische Vorstellung, dass Catull hier um 50 v.Chr. gelebt haben könnte - Sirmione war einer seiner Lieblingsorte, den er in lyrischen Versen beschrieben hat. Gleich am Eingang des Terrains informiert das zu den "Grotten des Catull" gehörende Museum über Größe, Anlage und ursprüngliches Aussehen des mächtigen Bauwerkes. Auch die noch erhaltenen Fresken und Mosaikstücke sind hier zu bewundern. Öllampen, Schmuck und weitere Alltagsgegenstände geben Aufschluss über die Inneneinrichtung der antiken Villa.

Ein imposanter Wohnkomplex

Die Maße beschreiben einen Grundriss von ca. 170 x 100 Metern - die Höhe der Säulen und Mauerreste lassen nur erahnen, welch imposanter Wohnkomplex mit anschließender Therme hier einmal einer reichen Familie gehört haben muss. Die Therme wurde übrigens aus einer heißen Schwefelquelle des Gardasees gespeist, die sich 300 Meter vom Ufer befindet. Über Bleirohre wurde das Wasser in die Anlage geleitet.

Die Entstehung des riesigen Anwesens wird datiert auf das erste vorchristliche Jahrhundert. Insgesamt hat das Areal eine Länge von 240 Metern. In der Mitte der Villa befand sich ein großer, mit Säulen umgebener Garten. Auch die Fotomotive sind hier besonders reizvoll, denn das tiefe Blau des Sees und der Berge im Hintergrund, bieten die mächtigen Ruinen malerische Kulissen und lohnenswerte Motive.

Über dem Gardasee schweben

Auf dem felsigen Hochplateau wähnt man sich geradezu, als würde man über dem Gardasee schweben. Ein Blick vom Rand der felsigen Terasse zeigt, dass eine größere, weiße durchgehende Steinfläche sich langsam ins Wasser neigt, so dass man den Wunsch verspürt, sich hinunter ans Ufer zu begeben, um im See ein erfrischendes Bad zu nehmen. Und wenn man die Worte des Catull - "Gegrüßt seist du herrliches Sirmione, freu' dich der Heimkehr deines Herrn - und ihr - freut euch mit, zärtliche Wellen des Sees!" - verinnerlicht, erkennt man fast beruhigt, dass sich der Zauber dieser Umgebung während der letzten 2000 Jahre nicht verändert hat.